Hendrik Lüth

Testbericht UniFi AP HD

Dank @DeziTS92, der mir auf Twitter sehr erfolgreich zwei UniFi AP HD zum testen angedreht hat, ist hier nun ein kleiner Bericht über die neuen APs von Ubiquiti.

Das offensichtliche

Der mit knapp 350€ zu Buche schlagende AP ist das neue Flaggschiff der UniFi-Serie von Ubiquiti. Laut dem Datenblatt kommt er mit zwei Radios, jedes mit 4×4 MIMO, bzw. 4 Spatial Streams bei 802.11ac. Es ist der erste AccessPoint von Ubiquiti, welcher die zweite Welle von IEEE 802.11ac unterstützt. Er bringt unter anderem MU-MIMO mit, wovon Ubiquiti sich eine bessere High-Density-Belastbarkeit und einen höheren Datendurchsatz verspricht. Auch prahlt das Datenblatt mit 800 Mbit/s Datendurchsatz auf 2,4 GHz und 1,733 Mbit/s auf 5 GHz, was für 2,4 GHz schierer Unsinn ist, da IEEE 802.11n nur bis maximal 600 Mbit/s spezifiziert ist.

Weitergehen verfügt der AP über zwei LAN-Anschlüsse, allerdings ist nicht ersichtlich, ob diese per LACP zu einem Trunk verbunden werden können. Es wird zwar ein bond0 in der Firmware angezeigt, allerdings haben wir die Funktion nicht getestet. Die Radios senden mit einer Leistung von bis zu 25 dBm, also ausreichend für normale Anwendungen.

Ausgepackt

Wenn man den AP auspackt fällt einem zuerst sein Gewicht auf. Satte 700g bringt der Neuling auf die Waage, deutlich mehr als ich es erwartet hätte. Nach entfernen der Schutzfolien erstrahlt der AP in einem gewohnten, matten Weis, allerdings ist seine Oberfläche leicht gummiert, wodurch dich der AP, zusammen mit dem hohen Gewicht, sehr hochwertig anfühlt.

Mit im Lieferumfang sind eine Wand- und eine Deckenhalterung, inklusive Schrauben, ein POE-Netzteil (48V) mit Stromkabel und eine Gummidichtung, welche man über die LAN-Buchsen stecken kann, um den AP bei Outdoor-Einsätzen besser gegen Feuchtigkeit zu schützen. Disclaimer: Der AP ist nur bedingt Outdoorfähig, ich persönlich würde ihn nur Indoor einsetzen. Positiv überzeut allerdings die Halterung des AP, sie ist kompatibel mit den Halterungen des UniFi AP Pro und des UAP-AC-lite.

Funktion & Belastung

Wir dann die APs konfiguriert und in unser Netzwerk eingebunden. Wir haben Bereiche, in denen wir so viele Clients haben, das wir auf manchen APs über 300 aktive Clients sehen. Also haben wir 4 SSIDs auf die APs gelegt, die 11b-Datenraten deaktiviert und Bandsteering eingeschaltet. Zu den zwei SSIDs gehörten eduroam und unsere Intranet-SSID, somit die beiden SSIDs, die auch die meisten Clients führen. Testszenario war das Foyer unserer Mensa, wo wir aktuell leider nur zwei APs liegen haben. Diese haben wir durch die UniFi AP HD ersetzt und bis zur Mittagspause gewartet. Wie erwartet füllte sich das Foyer binnen Minuten. Folgende Grafen zeigen den Zeitraum der Messungen:

2 Kommentare zu “Testbericht UniFi AP HD

  1. Stephan

    Die APs wurden auf dem Test-Unifi-Controller der Wohnheime des StuWe gefahren. Das war zu dem Zeitpunkt eine unstable-Version mit 5.6.x.
    Zu jeder SSID kann dort eine Mindest- und Basic- rate eingestellt werden, diese waren jeweils auf 12Mbit gesetzt. Dadurch war auch .11b deaktiviert.

    Bandsteering war im Controller anfangs aktiv, ich habe es jedoch fuer den 2. Tag deaktiviert.
    Mit der Einstellung 5G/high und 2G/medium bei deaktiviertem Bandsteering erreiche ich in meinen Netzen mit uap-ac-pros gute Ergebnisse bezueglich Stabilitaet und 5G/2G Verhaeltnis. Zum Gluck unterstuetzen bzw. bevorzugen neue Endgeraete 5G meistens (leider gibt es noch zu viele Ausnahmen, aber es ist deutlich besser geworden) im Vergleich zu vor ein paar Jahren.

    Der Aufstellort – das Mensafoyer – hat eine sehr hohe Fluktuation der Clients, welches die APs besonders belastet (CPU, nicht Traffic).

    Das Monitoring und die Erzeugung der Graphen erfolgte mit LibreNMS.

    Es wurden per ssh keine Einstellungen auf den APs vorgenommen.

  2. Bartleby

    Moin moin,

    es ist immer eine Freude, einen Vortrag oder einen Bericht von dir über WLAN zu
    lesen, doch ich habe ein paar Verständnisfragen zu deinem Test:

    – Welche Software/ Einstellungen hast du verwendet um (a) die Rohdaten abzugreifen
    (insbesondere für die Airtime) und (b) die Graphen zu erstellen?

    – Airtime > 80% == gut oder ganz ordentlich? Wo ziehst du deine persönliche Grenze,
    um Maßnahmen zu ergreifen, wenn man dies an einem Prozentwert festmachen möchte?
    Lässt sich das pauschal überhaupt sagen, da es ja auch auf die jeweiligen
    Räumlichkeiten und verwendetes Frequenzspektrum/ andere Störquellen ankommt
    (anderer Leute WLAN, etc.)?

    – UniFi Controller in der derzeit aktuellen (stable) Version 5.4.16?
    – 802.11b und Bandsteering über die Controller Software deaktiviert oder mittels
    SSH/ CLI auf den UniFi APs direkt?
    Die Einstellung für 802.11b meine ich in der Controller Software gesehen zu
    haben, doch an Bandsteering kann ich mich jetzt spontan nicht erinnern.

    Lässt sich dein Fazit des Tests vielleicht so zusammenfassen?

    Überraschend tauglich und ein Kompromiss für $Anwendungsfall,
    doch ich ziehe Arubas jederzeit vor? ;-D

    Wobei $Anwendungsfall nicht unbedingt die Mensa bedeuten muss; also Bereiche mit
    einer hohen Clientdichte/ High Density Areas?

    Ein herzliches Dankeschön. ( ^.^ )

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